SAISON

Süßes oder Saures? Alles, was Sie zum Brauch wissen müssen

Wann zieht man an Halloween von Tür zu Tür und woher kommt die Tradition? Wo bekommen die Kinder die meisten Süßigkeiten und wie organisieren Sie am besten eine „Süßes-oder-Saures”-Tour, und was sollen Sie eigentlich antworten, wenn an Ihrer Tür plötzlich Kinder klingen und drohen: „Süßes, sonst gibts Saures!”?

Wann zieht man von Tür zu Tür und fragt nach Süßem oder Saurem?

Die Antwort ist eigentlich ganz einfach, denn Halloween ist in der US-amerikanischen Tradition immer am 31. Oktober, dem „All Hallows’ Eve”, dem Abend vor Allerheiligen am 1. November. An diesem Tag ziehen also die Kinder von Tür zu Tür und fragen nach süßem oder saurem.

Dieser Brauch hat sich so auch in Deutschland etabliert. Halloween findet immer am 31. Oktober statt. Zwar ist Halloween kein gesetzlicher Feiertag in Deutschland, doch fällt er mit dem Reformationstag zusammen, der in folgenden Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag ist: Brandenburg, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Thüringen, Bremen und Hamburg.

In Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Rheinland-Pfalz und Hessen ist hingegen Allerheiligen, der 1. November, ein gesetzlicher Feiertag.

Gruselig verkleidet ziehen die Kinder also am 31. Oktober, sobald es dunkel geworden ist, von Haus zu Haus und fragen nach Süßem oder Saurem. Am Ende ihrer Tour kehren sie mit (hoffentlich) vielen, vielen Süßigkeiten wieder nach Hause zurück.

Woher kommt der Brauch „Süßes oder Saures”?

Der Brauch, schauerlich-gruselige Kürbisse aufzustellen, kommt von den Kelten. Man glaubte, dass in dieser Nacht die Verstorbenen zurück aus dem Totenreich kamen und der Kontakt zu ihnen möglich war. Im 11. Jahrhundert gingen Arme von Tür zu Tür, baten um etwas zu essen und trugen dafür Gedichte vor oder sangen Lieder.

Erst Ende des 19. Jahrhunderts fingen Kinder in Schottland und Irland an, sich dabei zu verkleiden. Auswanderer brachten den Brauch dann mit in die USA, wo sich der Brauch als Party-Event etablierte. Seitdem ist jeder schon einmal mit „Trick or Treat?” bzw. „Süßes oder Saures?” in Kontakt gekommen. Nach Deutschland kam Halloween erst Ende der 1990er-Jahre.

Wie stehen die Chancen, dass Kinder in Deutschland Süßigkeiten erhalten, wenn sie von Haus zu Haus ziehen?

So lange wird Halloween in Deutschland also noch gar nicht gefeiert. Da stellt sich die Frage: Nehmen die Menschen in Deutschland diesen Brauch an? Oder ist Halloween eher ein Party-Event von ein paar Wenigen? Eine gemeinsame Umfrage von Statista und YouGov im Jahr 2022 ergab, dass 54 Prozent der Deutschen sich überhaupt nicht mit Halloween beschäftigen.

Welchen Halloween-Aktivitäten gehen jedoch diejenigen nach, die sich mit Halloween beschäftigen? Hier landete mit 21 Prozent auf Platz 1: Süßigkeiten für Kinder kaufen. Danach kommen mit großem Abstand Dekoration des eigenen Zuhauses (10 Prozent) und Gruselfilme schauen (9 Prozent).

Jeder Zweite in Deutschland hat also kein Interesse an Halloween. Aber: Wenn Interesse an Halloween da ist, dann ist die meistgenannte Aktivität, Süßigkeiten für Kinder parat zu haben. Das heißt, dass die Chancen für die Kinder so mittelmäßig ausfallen. Bei jedem zweiten Haushalt stehen sie vermutlich vor verschlossenen Türen. Doch gleichzeitig haben sie auch bei jedem zweiten Haushalt die Chance auf Süßigkeiten! Wie Sie vorsorgen können, dass die Süßes-oder-Saures-Tour für Ihre Kinder keine Enttäuschung wird, erfahren Sie jetzt.

So organisieren Sie eine Süßes-oder-Saures-Tour, die Ihren Kindern Spaß macht

Kinder klingeln an einer Tür, doch niemand macht auf. Sie ziehen zum nächsten Haus, doch auch dort öffnet niemand. Leider kommt das gar nicht so selten vor, kein Wunder, wenn wir an die Zahlen aus dem letzten Kapitel denken. Für die Kinder ist das alles andere als ein schönes Erlebnis. Wie können Sie vermeiden, dass Ihre Kinder voller Enttäuschung zurück nach Hause kommen?

Am besten ist es, wenn Sie sich mit Nachbarn und Freunden absprechen und Sie Ihre Kinder gezielt zu diesen Häusern schicken. Das hat für alle Vorteile: Ihre Nachbarn und Freunde können sich mit Süßigkeiten ausstatten, die Kinder haben ein tolles Erlebnis und alle, die nicht mitmachen wollen, haben ihre Ruhe.

Es kann auch eine gute Idee sein, sich gemeinsam in einer örtlichen Facebook-Gruppe oder Ähnlichem zu organisieren. In manchen Nachbarschaften signalisieren Menschen zum Beispiel mit einer Kürbis-Laterne, dass sie Kindern gern die Tür öffnen.

Was antworte ich auf „Süßes oder Saures”?

Da es sich um eine Frage handelt, bleibt das natürlich Ihnen überlassen. Viele Kinder, die diese Frage stellen, sind jedoch nicht auf die Antwort „Saures” vorbereitet, sondern zücken direkt ihren Süßigkeitenbeutel.

Bereiten Sie Ihre Kinder deshalb darauf vor, sich einen kleinen Spaß auszudenken, ehe sie losziehen. Doch denken Sie daran: Es sollte ein kleiner und spaßiger Unfug sein. Boshaftigkeit ist hier nicht angebracht.

Antworten Sie selbst mit „Saures”, wäre es natürlich toll, wenn Sie am Ende trotzdem ein paar Süßigkeiten verteilen 😉

So verhalten Sie sich am besten, wenn Sie selbst Besuch bekommen

Ihr Haus ist mit Halloween-Deko geschmückt und zwei gruselig grinsende Kürbisse leuchten vor Ihrer Haustür? Das signalisiert den Kindern, dass Sie mit von der Partie sind! Vielleicht laden Sie die Kinder sogar nach Drinnen ein? Passen Sie gern auch Ihre Kleidung an und setzen Sie zum Beispiel einen Hexenhut oder eine gruselige Maske auf, wenn Sie die Tür öffnen. Aber erschrecken Sie die Kinder nicht zu Tode! Eine große künstliche Spinne und Spinnweben am Spiegel im Flur sind zum Beispiel auch schon wirkungsvoll.

Legen Sie einen Vorrat an Süßigkeiten an. Am besten einzeln verpackte Süßigkeiten, das ist hygienischer und erleichtert es den Kindern, am Ende ihre gesammelten Süßigkeiten untereinander zu tauschen. Sie können entweder eine Süßigkeitenschüssel vorbereiten und diese hinhalten, sobald die Kinder vor Ihrer Tür stehen. Höflich werden einige Kinder vielleicht fragen, wie viel sie aus der Schüssel nehmen dürfen, aber längst nicht alle. Wollen Sie mehr Kontrolle haben oder nicht so viele fremde Kinderhände in Ihrer Schüssel haben, können Sie den Kindern auch sagen, dass sie ihre Süßigkeitenbeutel, Eimer oder Gläser hinhalten sollen und Sie verteilen selbst die Süßigkeiten. Insbesondere in der Zeit von Erkältungen ist das vielleicht die bessere Idee.

Wie viele Süßigkeiten sollten Sie zu Hause haben? Das hängt davon ab, wie viele Kinder Sie in Ihrer Nachbarschaft und wie viele Freunde Ihre Kinder haben. Wenn Sie dafür bekannt sind, dass es bei Ihnen zu Halloween Süßes gibt, sollten Sie sich darauf gefasst machen, dass sich das bei den Kindern rumspricht. Planen Sie also damit, die Menge an Süßigkeiten im Vergleich zum letzten Jahr zu verdoppeln 😉

Hier finden Sie viele Tipps & Ideen für Ihre Halloween-Party>>

Redakteurin

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